Herkunft Kichererbse

Die Heimat der Kichererbse

Die Kichererbse hat schon ein langes, bewegtes Leben hinter sich! Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Heimat der Kichererbse Kleinasien ist, also der heutige Teil der Türkei, der zu Vorderasien gehört.

Auf Russisch heißt die Kichererbse „туре́цкий горо́х“ – Türkische Erbse. Dort wurde die Kichererbse bereits in der Jungsteinzeit (ca. 11.500 v. Chr.) angebaut. Von dort begann sie ihre Reise zuerst in den Nahen Osten, den Mittelmeerraum und sogar bis nach Indien.

 

Die Kichererbse bei den Römern

Besonders beliebt war die Kichererbse im klassischen Altertum in Griechenland und Italien. Es heißt, dass die alten Römer die Kichererbse als Potenzmittel genutzt haben. Aber nicht für sich selbst, sondern für ihre Pferde! Sie glaubten, die Fruchtbarkeitsgöttin Venus habe die köstlichen Kugeln gesandt. Ein Synonym für Kichererbse ist auch heute noch „Venuskicher“.

 

Die Kichererbse erobert Deutschland

Die Römer waren es auch, die die Kichererbse nach Deutschland und Österreich brachten. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Kichererbse in Deutschland in der Landgüterverordnung von Karl dem Großen. Diese Verordnung diente in erster Linie – nicht ganz eigennützig – dazu, dass Karl der Große, wenn er mit seinem Hof auf Reisen war, in all den königlichen Pfalzen entsprechende Vorräte verfügbar waren. In Kapitel 70 werden so 73 Nutzpflanzen und 16 Obstbäume aufgezählt, die in allen kaiserlichen Gütern angepflanzt werden mussten – soweit dies klimatisch möglich ist. Eine dieser 73 Nutzpflanzen (Nr. 15) war die Kichererbse.

 

Auch das kann die Kichererbse!

Auch Hildegard von Bingen, die sich viel mit Natur- und Heilkunde beschäftigte, ließ die Kichererbse nicht unerwähnt. Sie sprach ihr eine heilende Wirkung bei Fieber zu. Während des ersten Weltkrieges erfüllte die Kichererbse in Deutschland eine völlig andere Funktion: U.a. in den Weinbergen am Rhein wurde die dunkelsamige Kichererbse angebaut und geröstet – sie diente als Kaffeeersatz!

 

Die „moderne“ Kichererbse

Heute wird die Kichererbse in über 50 Ländern angebaut. Darunter die Türkei, Nordafrika, Mexiko, Afghanistan, Indien, Australien und Pakistan. Hauptproduzent ist Indien, mit 61,4% der Welternte. (Stand 2017)

 

Die Momen-Kichererbsen

Übrigens: die Kichererbsen für unsere Momen-Hummus-Sorten kommen aus Spanien. Es sind „Kabuli“-Kichererbsen. Diese trifft man hauptsächlich im Mittelmeergebiet an. Sie haben vergleichsweise größere, beige Samen als die kleinen, eher dunklen „Desi“-Kichererbsen aus Indien. Für unsere Falafel haben wir uns spezielle bulgarische Kichererbsen ausgesucht – die perfekte Basis für besonders knusprige Falafel!

 

Photo by Adrienne Leonard on Unsplash

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